Hohenraunau

Teilansicht auf das "Unterdorf" von Süden Hohenraunau
Teilansicht auf das "Unterdorf" von Süden

Name:
Der Name Raunau leitet sich aus dem keltischen "Ruon" oder "Runon" ab und bedeutet so viel wie "Siedlung bei den Windbrücken". Hohenraunau wurde erstmals 1060 urkundlich erwähnt und stellt damit eine der ältesten Ansiedlungen im Altlandkreis Krumbach dar.

Lage:
Der Stadtteil liegt 3 km südwestlich von Krumbach auf einem die Kammel westlich begleitenden Höhenrücken und erstreckt sich im Südwesten bis ins Tal des Krumbächleins. Hohenraunau ist der südlichste und am höchsten gelegene Krumbacher Stadtteil (höchste Erhebung: 570 m).

Eingemeindung:
Am 18. Juli 1971 - also noch vor der Gebietsreform - entschieden sich die Einwohner der Gemeinde Hohenraunau mit 62 % für eine Eingemeindung in die Stadt Krumbach. Der Anschluss an Krumbach wurde zum 1. Januar 1972 vollzogen.

Geschichte:
Im Jahre 1067 schenkte Graf Schwigger von Balzhausen und Schwabeck die Burg Hohenraunau (südwestlich der heutigen Kapelle am westlichen Ortsrand gelegen) mit den dazugehörigen Besitzungen an das Stift St. Peter in Augsburg. Diese Schenkung bestimmte die Geschichte des Ortes bis zum Ende des 16. Jahrhunderts. Das Stift verlieh die Burg und den dazugehörigen Besitz in dieser Zeit an verschiedene Ritter und Adelsgeschlechter (u. a. an Erlof von Knöringen). Die Burg wurde im Jahre 1525 während des Deutschen Bauernkrieges von aufständischen Bauern zerstört und im Jahre 1534 als schlossartiges Gebäude wieder aufgebaut. 1592 wurde das Schloss und die dazugehörigen Besitzungen vom Adelsgeschlecht der Vöhlins, Illertissen, käuflich erworben. Es blieb in dessen Besitz bis zum Jahre 1802. Der letzte Eigentümer Joseph von Rebay verkaufte 1850 den Wald an den Bayerischen Staat und das Schloss 1853 an die Gemeinde, die es noch im gleichen Jahr abbrach. Der Burgstall ist bis heute noch erkennbar.

Sehenswürdigkeiten:
Die Herz-Jesu-Kapelle in Hohenraunau wurde in den Jahre 1705/1706 errichtet. Der Kapellenbau gehörte ursprünglich zur Schlossanlage, von der westlich der Kapelle Spuren (z. B. der Graben) noch deutlich sichtbar sind. Von der ursprünglichen Ausstattung sind eine Ölberggruppe im barocken Stil und zwei Gemälde erhalten. Der Altar ist im "Neurokokostil" gehalten und wurde in den Jahren 1902/1903 vom Krumbacher Maler und Bildhauer Josef Hilber geschaffen. Die Herz-Jesu-Statue stammt vom Krumbacher Bildhauer M. Bosch.

Glockenläuten in Hohenraunau:

In den Jahren 1996 bis 1998 errichtete der Hohenraunauer Bürger Dipl.-Ing. (FH) Adolf Heuschmid einen Glockenturm aus gebrauchten Bahnschienen und installierte in ihm sechs ausgediente, nach dem zweiten Weltkrieg gegossene Stahlglocken. Seitdem ist dieses Werk das größte freistehende Glockengeläut in Deutschland.

Jeden Samstag um 18 Uhr ist das Geläute zu hören. Die Glocken werden dabei von Hand zum Klingen gebracht, Besucher sind herzlich willkommen.

Film Glockenläuten Hohenraunau
 

Vereinsleben:
Wie alle anderen Stadtteile zeichnet sich auch Hohenraunau durch ein aktiv gepflegtes Vereinsgeschehen aus. Das der Stadt Krumbach gehörende "Schützenheim", das dem 1919 gegründete Schützenverein "Auerhahn" als Vereinslokal und Schießstätte dient, ist der gesellschaftliche Mittelpunkt des Stadtteils Hohenraunau